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Moorklimaschutz: Modellprojekt Moorklimaschutz an der Ostseeküste; TP 1: Reduktion von Stickstoffemissionen aus Küstenmooren

Laufzeit:
15.03.2024 - 14.03.2034
Gesamtkoordination:
Ostseestiftung
Projektleitung (IOW):
Prof. Dr. Maren Voß
Finanzierung:
BfN - Bundesamt für Naturschutz
Forschungsschwerpunkt:
Projektpartner:
Ostseestiftung

Die Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns ist entlang ihrer Bodden, Buchten und Ästuare durch zahlreiche ehemalige Küstenmoore gekennzeichnet. Die ursprünglich ca. 40.000 Hektar Küstenüberflutungsmoore sind heute überwiegend eingedeicht und entwässert. Nur in einzelnen Fällen gelang die Restauration oder Renaturierung, so dass sich aktuell der Zustand von noch immer mehr als 60 % dieser Moore verschlechtert. Im Rahmen des Projektes "Moorklimaschutz" sollen überwiegend landwirtschaftlich genutzte Moorflächen in 12 Küstenpoldern restauriert werden. Damit könnten auf der avisierten Gesamtfläche von 850 ha die klimaschädlichen Emissionen künftig um 15.000 -24.500 Tonnen CO2 Äq. pro Jahr vermindert werden. Nahe Mittelwasser, wo die Höhenlage es zulässt, soll durch die Neuetablierung torfbildender Pflanzen die Senkenfunktion der Flächen als Kohlenstoffspeicher wiederhergestellt werden. Neben der Klimaschutzwirkung werden wichtige Ökosystemleistungen wie Moorwachstum, Hochwasserschutz,

Nährstoffrückhalt, Grundwasseranreicherung und Biodiversitätszuwachs sollen so erreicht bzw. in Gang gesetzt werden. Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitforschung des IOWs werden an ausgewählten Standorten die Stickstoffemissionen und Umsätze systematisch erfasst und quantifiziert. Dazu werden Nährstoffkonzentrationen und Denitrifizierungsraten in den Böden bestimmt. Die Verschneidung der Ratenmessungen und Nährstoffflüsse mit anderen Umweltvariablen wird Auskunft über die Regulation der Prozesse in den verschiedenen Poldern liefern. Diese Arbeiten finden In enger Zusammenarbeit mit der Ostseestiftung und der Universität Greifswald statt. Vergleichende mehrjährige Betrachtungen werden am Projektende Aussagen über die realen Emissionsminderungen durch Wiedervernässungen der Küstenmoore erlauben. So sollen unterschiedliche Strategien für die Moor Restaurierung sowie ihre Klimawirksamkeit entwickelt werden.