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MSM51: Forschungsfahrt Maria S. Merian MSM51-2

Die Expedition dient der hydroakustischen Vermessung und Beprobung holozäner Sedimente in der westlichen, zentralen und nördlichen Ostsee, sowie der Untersuchung der winterlichen Durchmischung der Wassersäule in den nordöstlichen Becken nahe der Meereisgrenze im Februar. Die Vermessungen, Sedimentkernentnahmen und hydrographischen Beobachtungen sollen wichtige Lücken zu bestehenden Daten schließen, um ein besseres Verständnis für Variationen in der Durchlüftung der tieferen Ostsee bei natürlichen Klimaänderungen unter Einbeziehung der postglazialen Meeresspiegelschwankungen und isostatischen Hebungsgeschichte zu erhalten. Hierzu sollen insbesondere der Einfluss der Littorina- Transgression auf den Einstrom gut durchlüfteter, salzreicher Wassermassen in die westliche Ostsee und der, durch Hebung der nordöstlichen Becken, wahrscheinlich abnehmende Einfluss der Ventilation durch die Winterdurchmischung untersucht werden. Darüber hinaus sind die westlichen und nordöstlichen Becken von zunehmender Erosion der früh- bis mittelholozänen Sedimente betroffen, die in die zentralen Becken verlagert werden. Hierbei sind die zukünftigen Auswirkungen auf die Ventilation und das gesamte Ökosystem, z.B. im Hinblick auf Remineralisation organischer Substanz und Schadstoffverlagerung, nicht absehbar. Eine Beprobung der nordöstlichen Becken gerade zur maximalen Meereisbedeckung und der gezielte Vibrocorer-Einsatz in siltig-sandigen Sedimentdriftkörpern außerhalb der tiefen Becken ist von großer Bedeutung, um die variablen Wasser- und Sedimentationsbudgets während des Holozäns und deren Einfluss auf das gesamte Ökosystem im Littorina Stadium der Ostsee besser bewerten zu können.