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ICEstuaries: Austauschströmung und Vermischung in Ästuaren mit Eisbedeckung

Laufzeit:
01.11.2023 - 30.11.2026
Projektleitung:
Prof. Dr. Hans Burchard
Finanzierung:
DFG - Deutsche Forschungsgemeinschaft
Forschungsschwerpunkt:
Projektpartner:
none
Die winterliche landfeste Meereisbedeckung in Arktischen Ästuaren führt zu einer fundamentalen Veränderung ihrer sommerlichen Hydrodynamik. Anstelle eines gezeiten-unabhängigen Windantriebes besteht an der Oberfläche eine oszillierende Gezeiten-Schubspannung, die von der Größe her mit der normalerweise dominierenden Boden-Schubspannung vergleichbar ist. Für eisfreie Ästuare gibt es gut etablierte Theorien zur Erklärung der ästuarinen Zirkulation und Vermischung, zweier stark miteinander verbundener Prozesse, die die Struktur und Position des Salzkeiles bestimmen und Schwebstoff-Transport-Muster und biogeochemische Transformationen beeinflussen. Trotz der Tatsache, dass sich einige der größten Ästuare in der Arktis befinden, fehlen für eisbedeckte Ästuare solche Theorien bisher. Hiermit ist sowohl ein bedeutender Antrieb für Hydrodynamik, Schwebstoff-Transport und Biogeochemie in Arktischen Ästuaren als auch die Rückkopplung zur Meereisbedeckung selbst nicht ausreichend verstanden. Dieses Projekt soll mit Hilfe von theoretischen Betrachtungen sowie idealisierten und realistischen numerischen Modellen Licht in dieses bisher unerforschte Forschungsfeld bringen. Das Fokus-Ästuar wird der Golf von Ob sein, das weltweit längste Ästuar, das in die Karasee des Arktischen Ozeans mündet. Vor dem Hintergrund einer sich rapide erwärmenden Arktis mit einem zu erwartenden Rückgang der Eisbedeckung ist die Entwicklung einer Theorie Arktischer Ästuare längst überfällig.