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Pelagische Hab 2: "Innovatives Monitoring pelagischer Habitate zur Einschätzung ihrer Ökosystemfunktion im sich wandelnden Klima - TV 2"

Laufzeit:
01.09.2023 - 31.01.2026
Projektleitung:
Carolin Paul
Finanzierung:
UBA - Umweltbundesamt
Forschungsschwerpunkt:
Projektpartner:
none

Die Bewertung des Zustandes pelagischer Habitate gemäß der EU Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) mithilfe von ostseeweit einheitlichen Indikatoren ist aufgrund der hohen Variabilität des Planktons und des Salzgradienten schwierig. Der Diatomeen-Dinoflagellaten Index (Dia-Dino Index) bietet die Möglichkeit, artenunabhängig, allein aufgrund des Verhältnisses von Diatomeen zu Dinoflagellaten, eine Aussage zu treffen, wobei bisher ein überwiegender Anteil der Diatomeen gegenüber dem der Dinoflagellaten als positiv „guter Zustand“ bewertet wird (Wasmund et al. 2017a, b). Eine vorangegangene Studie (Hinrichs 2022) hat jedoch Zweifel an dieser Aussage aufgezeigt, da die Rolle dieser Gruppen für das Nahrungsnetz und insbesondere für das Benthos weitestgehend unklar ist.  Des Weiteren ist eine ostseeweite Anwendung aufgrund der aktuell verfügbaren behördlichen Monitoringdatenlage nicht möglich und historische Datenquellen zur Festlegung des „guten Referenz-Zustandes“ sind für viele Gebiete unzureichend vorhanden. Deshalb soll in diesem Projekt eine beckenspezifische Analyse der historischen Veränderungen zeigen, ob ein höheres Vorkommen von Diatomeen gegenüber Dinoflagellaten früheren Vorkommen entspricht. Hierbei sollen sowohl Literaturanalysen als auch Erkenntnisse aktueller IOW Projekte (Phytoplankton spring bloom, PHYTOARK, und CYAREMO) mit einfließen. Des Weiterhin soll der Dia-Dino Index in Bezug auf einen guten Umweltzustand hinsichtlich der Funktion für das Nahrungsnetz analysiert werden. Hier soll sowohl durch Literatur- als auch Datenbankanalysen sowie auf experimenteller Ebene geklärt werden, ob und inwieweit Veränderungen im Phytoplankton (Diatomeen- bzw. Dinoflagellatendominanz) sich auf Schlüsselorganismen des Benthos auswirken. Ein Vergleich und eine Beurteilung der HELCOM/nationalen Monitoringprogramme der Ostseeanrainerstaaten soll zudem herausarbeiten, welche Gebiete überhaupt sinnvoll bewertet und verglichen werden können.

Um die zukünftige erfolgreiche Anwendbarkeit des Indexes sowie internationale Akzeptanz bestmöglich zu gewährleisten, erfolgen die Analysen in enger Zusammenarbeit mit den nationalen und internationalen Gruppen und Kollegen im Rahmen der Fach AG Eutrophierung, Nährstoffe und Plankton und im Rahmend der HELCOM Expertengruppe „Phyto“.