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GREENClime: Die Rolle des Ostgrönlandstroms in der mittel- bis spätholozänen Klimavariabilität im nordatlantischen Raum

Variationen in der Stärke des arktischen Süßwasserexports durch den Ostgrönlandstrom, können sowohl die thermohaline Zirkulation als auch den subpolaren Wirbel, und daher den nordwärts gerichteten Wärmetransport im Nordatlantik, beeinflussen. Um die Rolle des Ostgrönlandstroms in der mittel- bis spätholozänen Klimavariabilität im nordatlantischen Raum verstehen zu können, soll seine zeitliche und räumliche Variabilität an drei Schlüssellokationen untersucht werden: zwei im Kern des Ostgrönlandstroms (Foster Bucht und Nansen Trog) und eine im Bereich der Subpolaren Front (Reykjanes Rücken). Erstmalig werden paläozeanographische Daten für den Kern des Ostgrönlandstroms, für die letzten 6000 Jahre mit einer multi-dekadischen bis hundertjährigen Auflösung erhoben. Die Rekonstruktionen basieren auf einem Multi-Proxy Ansatz, der Untersuchungen zu Foraminiferen-, Diatomeen- und Dinoflagellaten-Vergesellschaftungen mit Analysen von stabilen Isotopen, Spurenelementen (Mg/Ca) und dem IP25 Biomarker am selben Probensatz verknüpft, und in enger Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnern erfolgt. Diese Ergebnisse werden im Folgenden mit denen mariner und terrestrischer Arbeiten aus dem Bereich der Nordatlantischen Drift, des Westgrönlandstroms, der Framstraße, der Ostsee und dem europäischem Festland verglichen, um einen genaueren Einblick in das zeitliche Auftreten (zeitgleich/zeitlich versetzt) und das räumliche Verteilungsmuster mittel- bis spätholozäner Klimaschwankungen im nordatlantischen Raum zu erhalten. Die detaillierte Rekonstruktion der Rolle des Ostgrönlandstroms in hoher Auflösung, wird zu einem besseren Verständnis der Antriebsmechanismen natürlicher mittel- bis spätholozäner Klimaänderungen beitragen.

Publikationen

  • Kolling, H. M., R. Stein, K. Fahl, K. Perner and M. Moros (2017). Short-term variability in late Holocene sea ice cover on the East Greenland Shelf and its driving mechanisms. Palaeogeogr., Palaeoclimatol., Palaeoecol. 485: 336-350, doi: 10.1016/j.palaeo.2017.06.024
  • Perner, K., M. Moros, E. Jansen, A. Kuijpers, S. R. Troelstra and M. A. Prins (2018). Subarctic Front migration at the Reykjanes Ridge during the mid- to late Holocene: evidence from planktic foraminifera. Boreas 47: 175-188, doi: 10.1111/bor.12263
  • Perner, K., M. Moros, J. M. Lloyd, E. Jansen and R. Stein (2015). Mid to late Holocene strengthening of the East Greenland Current linked to warm subsurface Atlantic water. Quat. Sci. Rev. 129: 296-307, doi: 10.1016/j.quascirev.2015.10.007