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Forschungsfahrt für Ostsee-Herbstmonitoring gestartet
Am 28. Oktober 2025 startete das Forschungsschiff „Elisabeth Mann Borgese“ von Rostock aus zur diesjährigen Herbstmonitoring-Expedition EMB379 in die Ostsee. Mit an Bord: Ein 12-köpfiges interdisziplinäres IOW-Team aus Forschenden, Labor- und Technikpersonal, das die Messungen und Probenahmen durchführen wird.
Auf der 16-tägigen Forschungsfahrt mit der „Elisabeth Mann Borgese“ werden an etwa 100 Stationen von der westlichen bis in die zentrale Ostsee Probenahmen durchgeführt. Auf dem Arbeitsprogramm steht die Erfassung hydrographischer und chemischer Daten sowie das Sammeln biologischer Proben, die für eine Momentaufnahme des Ökosystemzustands der Ostsee im Herbst 2025 genutzt werden und zum Systemverständnis auf langen Zeitskalen beitragen. Fahrtleiter der Expedition ist der IOW-Ozeanograph und Geologe Michael Naumann.
Die Expedition ist Bestandteil des IOW-Monitoring- und Langzeitdatenprogramms, das seit 1969 besteht und im Jahr 2024 von den Vereinten Nationen offiziell als Projekt der „UN-Dekade der Meeresforschung für nachhaltige Entwicklung“ anerkannt wurde. Jährlich werden fünf Monitoring-Fahrten durchgeführt und im Rahmen des jährlichen Herbstmonitorings werden unter anderem auch Benthosproben für das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in der westlichen Ostsee gesammelt.
In diesem Jahr begleitet die Doktorandin Laura Pareigis vom Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie (Bremen) die Expedition und nimmt in der westlichen Ostsee DNA Proben für das Probenarchiv des IOW-Mikrobiologen Matthias Labrenz. Außerdem wird sie in der zentralen Ostsee Proben für ihre Doktorarbeit über Zuckeraufnahmemechanismen in marine Mikroorganismen sammeln.
Im Rahmen des diesjährigen Herbstmonitorings werden im westlichen Gotland-Becken Sedimentkerne für die Forschung der IOW-Wissenschaftler Matthias Moros und Michael Naumann gezogen. Deren Analyse soll anschließend eine Kartierung des gesamten organischen Kohlenstoffs („Total Organic Carbon“, TOC) in Oberflächensedimenten der zentralen Ostseebecken ermöglichen. Laut Michael Naumann wird die Probenahme in den verschiedenen Becken und die Analyse dieser Sedimentkerne einige Jahre in Anspruch nehmen und wichtige Erkenntnisse zu den Ablagerungsraten organischen Kohlenstoffs während der letzten 70 Jahre liefern.

Die Fahrtroute und Probenahmestellen des diesjährigen Herbstmonitorings (Karte: IOW/M. Naumann).