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Forschungsfahrt für Ostsee-Frühjahrsmonitoring gestartet

Das IOW-Forschungsschiff "Elisabeth Mann Borgese" auf der Ostsee vor Rügen
Die aktuelle Expedition ist Bestandteil des IOW-Langzeitdatenprogramms, das seit 1969 besteht und im vergangenen Jahr von den Vereinten Nationen offiziell als Projekt der UN-Ozean-Dekade anerkannt wurde. (Foto: IOW / M. Sommer)

Am 3. Mai 2025 startete das Forschungsschiff „Elisabeth Mann Borgese“ von Rostock aus zur diesjährigen Frühjahrsmonitoring-Expedition EMB 365 in die Ostsee. Mit an Bord: Ein 10-köpfiges IOW-Team aus Forschenden, Labor- und Technikpersonal, das die Messungen und Probennahmen durchführen wird.

Auf ihrer dreiwöchigen Fahrt wird die „Elisabeth Mann Borgese“ mehr als 100 Probennahmestationen anlaufen. Auf dem Arbeitsprogramm stehen hochauflösende physikalische und hydrographische Messungen, Probennahmen für chemische Analysen zur Erfassung von Nährstoffen und Schadstoffen, die Beprobung zur Erfassung des Phyto- und des Zooplanktons, sowie das Aussetzen von autonomen Messbojen. Ergänzend zum üblichen Messprogramm der fünf jährlichen Monitoring-Fahrten, die bis in die zentrale Ostsee führen, stehen bei der Frühjahrsfahrt seit 2024 auch Messungen bis in den Bottnischen Meerbusen auf dem Programm, um den Blickwinkel auf die gesamte Ostsee zu erweitern.

„Im vergangenen Jahr verhinderte Eisgang, dass wir tatsächlich alle geplanten Stationen der erweiterten Nordroute anlaufen konnten. Nach dem milden Winter sind wir diesmal zuversichtlich, das volle Messprogramm durchführen zu können“, sagt IOW-Ozeanograph Volker Mohrholz, der für die aktuelle Expedition die wissenschaftliche Fahrtleitung übernommen hat. Im schwedischen Umeå wird die „Elisabeth Mann Borgese“ zwei schwedische Forscherinnen an Bord nehmen: Nina Dagberg und Anna Palmbo Bergman vom Marine Science Center der Umeå University werden das IOW-Team für eine Woche begleiten, um eigene Messungen im Rahmen eines Dauermessprogramms der Universität durchzuführen, das seit Beginn der 1990er Jahre besteht. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit den schwedischen Kolleginnen, denn von solchen Kooperationen unter den Forschenden der Ostsee-Anrainerstaaten profitieren wir alle“, so Volker Mohrholz. Die diesjährige Frühjahrs-Monitoringfahrt endet am 24. Mai im Rostocker Heimathafen der „Elisabeth Mann Borgese“.

Die Expedition EMB 365 ist Bestandteil des IOW-Monitoring- und Langzeitdatenprogramms, das seit 1969 besteht und im vergangenen Jahr von den Vereinten Nationen offiziell als Projekt der „UN-Dekade der Meeresforschung für nachhaltige Entwicklung“ anerkannt wurde (weitere Informationen dazu hier). Die langen Zeitreihen ermöglichen, den Zustand der Ostsee sowohl in der Vergangenheit und Gegenwart zu analysieren und zu beschreiben, als auch Aussagen über die mögliche Zukunft der Ostsee zu treffen. Im Fokus stehen dabei vor allem Eutrophierung, Verschmutzung und der Klimawandel mit seinen Folgen für das Ökosystem Ostsee. Die gewonnenen Daten stehen der Wissenschaft frei zur Verfügung und bilden die wissenschaftliche Grundlage für die Politikberatung auf regionaler und nationaler Ebene.

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