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Forschungsstiftung Ostsee zeichnet IOW-Nachwuchswissenschaftlerin aus

Nach der Preisverleihung der Forschungsstiftung Ostsee (v. l.): Theo Sperlea, Anna Sophia Kujat, Matthias Labrenz
Konnte sich über den Preis der Forschungsstiftung Ostsee freuen: Anna Sophia Kujat (2. v. r.), hier mit Theo Sperlea (3. v. r.) und Matthias Labrenz (1. v. r.)
(Foto: Anke Neumeister / Deutsches Meeresmuseum)

Am 14. Mai 2025 zeichnete die Forschungsstiftung Ostsee die IOW-Nachwuchsforscherin Anna Sophia Kujat mit ihrem Preis für ihre herausragende Masterarbeit „Erkennung von Mustern in mikrobiellen Gemeinschaften im Warnow-Ästuar und an der Ostseeküste mit Methoden der Themenmodellierung und des maschinellen Lernens“ aus. Der Preis wurde im Deutschen Meeresmuseum Stralsund verliehen und ist mit 2000 Euro dotiert.

Mikrobielle Lebensgemeinschaften sind durch ihre Stoffwechselaktivitäten von entscheidender Bedeutung für aquatische Ökosysteme und erlauben auch wichtige Rückschlüsse über den aktuellen Umweltzustand des betreffenden Systems. Sie sind jedoch hoch-komplex und daher in ihrer taxonomischen Vielfalt schwer zu analysieren. Anna Sophia Kujat überzeugte die Jury der Forschungsstiftung Ostsee mit dem fachübergreifenden Ansatz ihrer Masterarbeit, mit dem sie die Herausforderung komplexer Datenanalyse anging: Sie bediente sich einer Methode aus der Computerlinguistik und des maschinellen Lernens, um im Warnow-Ästuar und an der Ostseeküste zeitliche und räumliche Muster in mikrobiellen Gemeinschaften zu erkennen. Sie analysierte einen umfangreichen Mikrobiom-Datensatz, der im Laufe eines Jahres an 15 verschiedenen Probennahmestationen generiert worden war. Kujat konnte zeigen, dass die von ihr gewählte Methode Muster aus den Daten hervorbringt, die nicht nur intuitiv verständlich, sondern auch ökologisch relevant sind. Die Arbeit, die von Theodor Sperlea aus der IOW-Arbeitsgruppe „Umweltmikrobiologie“ betreut wurde, ist ein Beleg dafür, wie vielseitig Methoden des Maschinellen Lernens in interdisziplinären Kontexten einsetzbar sind. In der mikrobiellen Umweltökologie sollen sie zukünftig ermöglichen, menschliche Einflüsse auf mikrobielle Lebensgemeinschaften, wie etwa Schadstoffeinträge, in aquatischen Ökosystemen gezielt zu erkennen und in der Folge effektiver zu überwachen.

Anna Sophia Kujat absolvierte von 2017 bis 2021 ein Bachelorstudium der Biologie an der Universität Greifswald. 2021 begann sie an der Universität Rostock ihr Masterstudium der Meeresbiologie, das sie 2023 abschloss. Derzeit ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) in Kooperation mit der Universität Rostock tätig und arbeitet an ihrer Doktorarbeit „Machine Learning Methoden für die Analyse biologischer und ökologischer Datensätze“.

Der Preis der Forschungsstiftung Ostsee wird jährlich ausgelobt. Er wird an Nachwuchsforschende für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Erforschung der Fauna und Flora der Ostsee, der angrenzenden Gewässer und Küstenlebensräume sowie der Erforschung der Einwirkungen durch die zunehmende wirtschaftliche Nutzung auf die marine Umwelt vergeben.

Weitere Informationen zur diesjährigen Preisverleihung >> hier

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