In BluEs soll ein umfassendes Verständnis der wichtigsten Stressoren und kritischen biologischen Prozesse, die Ästuare in der Ost- und Nordsee hinsichtlich ihrer möglichen Reaktionen auf den Klimawandel und anderer menschliche Aktivitäten prägen, gewonnen werden. Hierzu gehören die chemische Verschmutzung, Eutrophierung und/oder Sedimentumlagerungen. In beiden Ästuaren werden die Fahrrinnen während des Untersuchungszeitraums vertieft, wodurch vermutlich Schadstoffe freigesetzt werden, die das Leben im Ästuar beeinträchtigen können. Die erhobenen Daten werden mit Hilfe einer Netzwerkanalyse ausgewertet, die verschiedene ökologische und gesellschaftliche Informationen kombiniert, um die besten Managementstrategien für den Naturschutz sowie Verbesserungen und/oder Anpassungen der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie und des Sedimentmanagements zu erzielen. Nutzer der Projektergebnisse sind Mitarbeiter*innen in Behörden, Kommunen und Vereinen sowie wichtigen Berufsgruppen der Meeres-, Fischerei- und Hafenindustrie und andere.

Das Projekt besteht aus sechs Arbeitspaketen (AP), mit umfassender Koordination und dem AP6 als Kernstück, die beide einen kontinuierlichen Austausch zwischen den Wissenschaftlern und die Interaktion mit den Interessengruppen gewährleisten.

AP1 betreut die Arbeit in allen anderen Paketen und hilft sicherzustellen, dass alle Ziele erreicht werden. Die Berichterstattung an die Förderorganisation sowie Kickoff- und Jahrestreffen mit den Partnern werden organisiert. Externe Partner werden durch Videokonferenzen und Einladungen zu Projekttreffen eingebunden.
IOW, UHRO, HZG, HAW, UHH, EI, JV

AP2 wird die Bereitstellung von Daten über eine Datenbank unter einem einheitlichen, konsistenten und durch Projektpartner und Arbeitspakete durchführbaren Konzept koordinieren.
HZG, HAW, UHH, IOW, HZG, BjG

AP3 konzentriert sich auf die Untersuchung der trophischen Dynamik und der Eutrophierungserscheinungen. Im Rahmen dieses Arbeitspaketes sind mehrere Probenahmekampanien in den Ästuaren von Elbe und Oder geplant, um alle Komponenten des Nahrungsnetzes von Nährstoffen über Fische bis hin zu Vögeln zu beproben. Mittels der Analyse stabiler Isotope dieser Proben wird die Struktur des Nahrungsnetzes untersucht. An Fischen, der wichtigsten Wirbeltiergruppe in Ästuaren, werden detaillierte Analysen zu Nahrungsökologie und Wachstum als Indikator für die Nahrungsverfügbarkeit durchgeführt.
HZG, IOW, UHH, VJ

AP scheme

AP4 wird speziell die Auswirkungen von Stressoren wie Temperatur, Nährstoffbelastung, Sauerstoffkonzentration und Schadstoffen auf die mikrobielle Gemeinschaft und die Schlüsselorganismen des Nahrungsnetzes durch Laborexperimente untersuchen.
HZG, IOW, HAW, BjG, UHRO

AP5 verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, indem die Ergebnisse aus den AP 2, 3 und 4 aufgegriffen werden. Hierzu werden zwei verschiedene Modelle verwendet a) ökologische Netzwerke der Nahrungsbeziehungen für beide Ästuare und verschiedenen Standorten mit unterschiedlichen Belastungen und b) „fuzzy cognitive maps“, die das Wissen über Ursache-Wirkungs-Beziehungen visualisieren und die effiziente Lösung von Problemen in Bereichen wie Entscheidungsfindung, Systemsteuerung und Zeitreihenvorhersage unterstützen. Die Sichtweise der Nutzer (zB Fischerei- Tourismusverbände) kann so in das zukünftige Management der Ästuarsysteme integriert werden.
IOW, UHRO, HZG, HAW, UHH, EI, JV

AP6 wird die Ergebnisse von WP2 bis 5 nutzen, um die Entscheidungsfindung des Managements zu unterstützen, indem es Informationen und Empfehlungen für die Interessenvertreter bereitstellt.
EI, IOW, UHRO, HZG, HAW, UHH, JV

AP