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Frage:

Woher kommen die "Luftblasen" vom Boden eines Topfes, in dem Wasser gekocht wird? Und wieso verstärkt sich dieser Effekt, wenn abzukochende Gegenstände im Wasser auf den Topfboden gedrückt werden?

Antwort:

Die Umwandlung von Wasser in Wasserdampf, also vom flüssigen in den gasförmigen Aggregatzustand, ist ein sogenannter Phasenübergang Erster Art. Dabei wandelt sich nicht das gesamte Volumen auf einen Schlag von der einen Phase in die andere um, sondern beide Phasen koexistieren während der Umwandlung in räumlich voneinander getrennten Gebieten. Einfacher gesagt, bei Erreichen der Siedetemperatur entstehen im Wasser Blasen, die mit Wasserdampf gefüllt sind (also gasförmigem Wasser). Ihre Zahl und Menge hängt einerseits von der Zufuhr an Wärme ab, weil die Umwandlung Energie verbraucht. Deshalb befinden sich die Blasen dort, wo die Wärmequelle ist, bei einem Topf auf der Herdplatte also am Boden.

Zum anderen entstehen diese Blasen zufällig durch Wärmeschwankungen oder andere Störungen, genannt Keimbildung. Die Anwesenheit von Kalk, Schmutz, rauhen Oberflächen oder Siedesteinen fördert die Keimbildung und vermindert den sogenannten Siedeverzug.

Luftblasen, also Blasen, die wirklich mit Luft gefüllt sind, entstehen manchmal, wenn kaltes Wasser frisch aufgesetzt ist, weil die Löslichkeit von Luft im Wasser mit der steigenden Temperatur abnimmt, oder weil das Wasser in der Leitung unter einem höheren Druck stand. Diese Blasen sind sehr klein und erscheinen dem Auge als milchige Trübung, die nach einigen Sekunden wieder vergeht.

Diese Frage wurde von Dr. Rainer Feistel, Institut für Ostseeforschung an der Universität Rostock beantwortet.

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