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Frage:

Kleinstlebewesen sollen Luftblasen einlagern, um ohne nennenswerte Eigenbewegung im Wasser schweben zu können. Wie aber kommt die Luft in diese Blasen, wenn sie nie an die Oberfläche kommen?

Antwort:

Zur Problematik Gasabscheidung gibt es allerhand zur Schwimmblase der Fische, wenig zum Pneumatophor und zur Gasdrüse der Staatsquallen. Das Gas enthält bei Physalia, der Portugiesischen Galeere (Portuguese Man of war)(siehe INTERNET), neben Stickstoff und Argon, 15-20% Sauerstoff und 0,5-13% Kohlenmonoxyd. Letzteres wird aus der Aminosäure L-Serin freigesetzt (PENZLIN, Lehrbuch der Tiephysiologie, 1989, 1996). Mehr ist darüber auf die Schnelle nicht zu finden. Generell scheint zu gelten, dass das Gas aus dem Stoffwechsel kommt bzw. durch die Änderung der Löslichkeit in Körperflüssigkeiten (bei Fischen durch die Abscheidung von aus Glycogen stammender Milchsäure). Das aus dem Stoffwechsel stammende Gas wird über eine Gasdrüse in das Pneumatophor, die Gasblase, abgegeben.

Die Gasblasen besitzen oft eine Ringmuskulatur. Durch äußere Reizung kommt es zur Kontraktion, das Gas wird durch eine Öffnung (Porus) abgeblasen, der Organismus sinkt und entzieht sich der Reizung.

Übersicht zur Sinkgeschwindigkeit.

Literatur:
Pickwell,G.V.: Naval Undersea Warfare Center Rep. 8 (1967):1-75 (Siphonophora, Gasbildung) - Quelle: Spezielle Zoologie von Kaestner I,2,Jena, 1984 - Interessant, wer sich zu welchem Zweck vielleicht mit der Problematik befasst hat.

Diese Antwort stammt von Dr. Lutz Postel, IOW, Sektion Biologische Meereskunde.

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