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Das Benguela-System im Klimawandel – Auswirkungen der Variabilität des physikalischen Antriebs auf den Kohlenstoff- und Sauerstoffhaushalt

11.01.2022 – Unser erster Tag an Bord der Merian

Heute standen vor allem organisatorische Punkte auf dem Plan. Ganz voran natürlich die obligatorische Sicherheitseinweisung. Anschließend wurden die Laborplätze je nach Bedarf aufgeteilt und schon konnten wir mit dem Ausräumen der Container beginnen. Alle waren eifrig damit beschäftigt, ihre Messgeräte und Versuchsaufbauten einsatzbereit zu bekommen und sich ihre Arbeitsplätze für die kommenden Wochen einzurichten. So ging der erste Tag rasch zu Ende. Am Abend gab es dann noch eine erste wissenschaftliche Besprechung mit einem Überblick über das Programm der kommenden Tage.

Zunächst aber erstmal ein paar Informationen darüber wer „wir“ eigentlich sind und warum wir an dieser Seereise teilnehmen:
Wir, das ist ein Team von 22 Wissenschaftler*innen aus unterschiedlichen Bereichen der Naturwissenschaften. Neben Ozeanographen setzt sich unser Team außerdem aus (Geo)Mikrobiologen, Ökologen, Spurengas-Chemikern und Geologen aus dem IOW in Rostock, sowie dem MARUM in Bremen zusammen. Diese Seereise ist die zweite Ausfahrt im Rahmen des vom BMBF geförderten Forschungsprojektes EVAR: „The Benguela Upwelling System under climate change - Effects of variability in physical forcing on carbon and oxygen budgets”. Das Benguela-Auftriebsgebiet ist eines der biologisch produktivsten Meeresgebiete auf unserer Erde. Es erstreckt sich vom südlichen Angola entlang der Küste Namibias bis vor die Atlantikküste Südafrikas. Der regelmäßige Auftrieb nährstoffreichen Tiefenwassers in die lichtdurchfluteten, wärmeren Oberflächenschichten bildet ideale Wachstumsbedingungen für pflanzliches Plankton und tierische Kleinstlebewesen, und infolgedessen auch für Fische und andere Meeresbewohner. Im Gegenzug führt die bakterielle Zersetzung des aus der Oberfläche absinkenden, organischen Materials allerdings zu einer starken Sauerstoffzehrung in tieferen Wasserschichten und damit einhergehend zur mikrobiellen Bildung klimarelevanter Gase wie Lachgas und Methan, als auch des toxischen Gases Schwefelwasserstoff.

Bisher ist nur wenig darüber bekannt, wie klimatische Veränderungen die Meeresströmungen und die Auftriebsintensität im Benguela Gebiet beeinflussen. Im Rahmen des EVAR Projektes wollen wir die komplexen Wechselwirkungen zwischen Auftriebsintensität und den mikrobiellen Prozessen im Wasser und Sediment, als auch der Ökologie makrobenthischer Lebensgemeinschaften in dem Gebiet, untersuchen. In den kommenden Tagen werden wir euch die unterschiedlichen Projekte an Bord etwas näher vorstellen.

 

Text: Fabian J., Braun P. (beide IOW)

Expedition: MSM105
Mission: BUSUC 2
Start: 11.01.2022 - Walvis Bay
Ziel: 23.02.2022 - Mindelo

 

FS Maria S. Merian: Aktuelle Position
 

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