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Frage:

Wie kommt in der Ostsee mit ihren extrem geringen Gezeitenständen Niedrigwasser zustande?

Antwort:

Im Bereich der mecklenburgischen Küste wird Niedrigwasser zum Beispiel durch Südweststurm über der gesamten Ostsee erzeugt. Der starke Wind reibt an der Wasseroberfläche wie eine Hand, die über ein auf dem Tisch liegenden Tuch streicht, und schiebt die Wassermassen in Richtung Nordost (also Finnischen Meerbusen). Dort staut sich das Wasser zu einem "Wasserberg" an und es gibt Hochwasser (wenn der Wind stark genug ist sogar eine Sturmflut). Da die Ostsee nur durch schmale Wasserstraßen mit der Nordsee verbunden ist, kann das in den Finnischen Meerbusen verschobene Wasser nicht so schell aus der Nordsee nachfließen und daher sinkt der Wasserstand in der südlichen Ostsee in gleichem Maße, wie er im Finnischen Meerbusen steigt. Dann herrscht an den Ostseeküsten Mecklenburgs und Schleswig-Holsteins ein extremes Niedrigwasser.

Bei Sturm aus Nordost kehren sich die Vorzeichen dieses Phänomens um, d.h. wir haben in der südlichen Ostsee Hochwasser und im Finnischen Meerbusen herrscht Niedrigwasser.

Die Frage wurde von Dr. Hans Ulrich Lass, IOW, beantwortet.

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