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Frage:

Woher stammen die riesigen Wasservorräte der Erde bzw. wie sind sie entstanden?

Antwort:

Es herrscht weitgehend Einigkeit unter den Wissenschaftlern, dass die Erde vor ca 4 Mrd. Jahren aus den Resten einer Supernova-Explosion hervorgegangen ist, aus dem "Müll" des zuvor existierenden Sterns, der den allgegenwärtigen Wasserstoff mittels Kernfusion in schwerere Elemente verwandelt hat (Eisen ist das Element mit der höchsten Bindungsenergie, dessen Atomkerne bei Umwandlungen keine Energie mehr freisetzen). Aus dem Supernova-Sauerstoff und dem ursprünglichen Wasserstoff entsteht dann Wasser.
(siehe etwa Hawking, Die kürzeste Geschichte der Zeit, Rowohlt 2005)

Weit weniger einig ist man sich in der Frage, warum dann aber die Erde so viel Wasser hat, z.B. Mars und Venus mit sehr ähnlichen Bedingungen aber nicht.

Da es keine stabilen planetaren Atmosphären im Schwerefeld geben kann, d.h. alle Atmosphären mehr oder weniger schnell in den Raum verdampfen (siehe etwa Ebeling & Feistel, Chaos und Kosmos, Spektrum-Verlag 1994), liegt der Unterschied zwischen den Planetenatmosphären in der Geschwindigkeit dieses Prozesses, die durch die Masse des Planeten, die Temperatur und Schichtung der Gase bestimmt wird, also z.B. durch einen Treibhauseffekt wie auf der Venus, oder durch die Existenz von begrenzten Ozeanen und Kontinentalplatten der Erde, die vielleicht eine Folge der frühen Mond-Kollision sind. Das ist alles noch sehr spekulativ.

Das Süßwasser, das als Ozeane die Erde schon sehr lange bedeckt, lö st(e) Salze aus dem Meeresboden, der sich durch das "sea floor spreading" ständig neu bildet. Auch Flüsse, Vulkane usw tragen Salz in das Meer.

Die Frage wurde von Dr. Rainer Feistel, IOW, Sektion Physikalische Ozeanographie und Messtechnik beantwortet.

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