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Frage:

Welche Medusenarten sind in der Ostsee heimisch?

Antwort:

Am häufigsten ist Aurelia aurita (Ohrenqualle). An höheren Salzgehalt (westlich der Darsser Schwelle und manchmal östlich davon im Tiefenwasser) ist die Cyanea capillata (Gelbe Haarqualle) gebunden. Diese nesselt stark. Beide gehören zur Klasse der Scyphozoa, den Schirmquallen, mit Schirmdurchmessern bis zu 30 - 45 cm.

Wesentlich kleiner sind die Leptomedusen, mit tellerförmigen Schirm, z.B. Obelia spec. (6 mm), und die Anthomedusen mit glockenförmigen Schirm, z.B. Rathkea octopunctata (3 mm Glockenhöhe), Sarsia tubulosa (18 mm hoch), Euphysa aurata (4,5 mm Glockemhöhe) und Steenstrupia nutans (6 mm Schirmhöhe). Sie alle sind häufig in der Nordsee und in der Beltsee (westlichster Teil der Ostsee) anzutreffen. Arndt und andere (Zwischen Düne und Meeresgrund, Urania Verlag Leipzig, Jena, Berlin, 1969) beschreiben noch weitere, weniger häufige und erwähnen noch die einzige Hydromeduse der eigentlichen Ostsee, die der arktischen Reliktenfauna angehörenden Form Halitholus cirratus. Sie soll sich im kalten, salzreicheren Tiefenwasser aufhalten.

Diese Frage wurde von Dr. Lutz Postel, Meeresbiologe am Institut für Ostseeforschung beantwortet.

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