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Frage:

Welche ökologische Bedeutung haben Stachelhäuter im allgemeinen?

Antwort:

Stachelhäuter setzen sich aus vielen Gruppen zusammen (u.a. Seesterne, Schlangensterne, Seelilien, Seegurken und Seeigel), wovon die Seeigel nur eine sind.

Alle Gruppen (und auch innerhalb der Seeigel) haben natürlich sehr unterschiedliche "Funktionen", d.h. verschiedene Ernährungsweisen (Räuber, Weider, Filtrierer etc.), verschiedene Lebensweisen (eingegraben, festsitzend, epibenthisch), Verbreitung (Tiefsee, Litoral, Tropen, Arktis etc.) und Größe (mm bis < 1 m).

Die Seeigel im allgemeinen werden nicht so groß (max. ca. 30 cm). Diese hohe Biodiversität innerhalb der Seeigel (und insbesondere innerhalb der Stachelhäuter) läßt auch die gestellte Frage nicht so leicht beantworten.

Dennoch wird im allgemeinen das vermehrte Auftreten der Diadeemseeigel (die Frage zielt wahrscheinlich in diese Richtung) an gemäßigten und tropischen Küsten mit Klima und Eutrophierung in Zusammenhang gebracht. Als Weidegänger grasen sie die Riffe ab und lassen somit keine Besiedlung durch Algen und Großalgen zu.

Auch riffbildende Polypen gehören zur Nahrung. Oftmals geht das vermehrte Auftreten dieser Seeigel mit dem meistens durch den Menschen verursachten Rückgang seeigelfressender Arten (z.B. Großfische, Großschnecken) einher. Überfischung und gezieltes Absammeln dieser attraktiven Schnecken (für Tourismus) verringern die natürlichen Feinde der Seeigel.

Diese Antwort kam von Dr. Michael L. Zettler, Meeresbiologe am IOW.

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