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FÖJ in der Mikrobiellen Ökologie

Bild 1: Sedimentextraktion
Bild 1: Sedimentextraktion

Wie viele andere Abiturienten, wusste ich nach meiner Schulzeit nicht genau, was ich machen wollte. Bei einer Internet-Recherche habe ich zufällig das FJN gefunden und mich gleich beworben. Nach dem ich angenommen wurde, hieß es erst mal eine Wohnung zu suchen. Tipp an alle weiteren FÖJler*innen/FJNler*innen: Kümmert euch so früh wie möglich um eine Wohnung/Unterkunft.


Aus dem geplanten FJN wurde schließlich ein freiwilliges ökologisches Jahr am Institut für Ostseeforschung.
Seit dem 01.September 2020 bin ich Teil der Arbeitsgruppe Mikrobielle Ökologie. Als Freiwillige bin ich regelmäßig im molekularbiologischen Labor und unterstütze die Wissenschaftler und Mitarbeiter. Nachdem mir gezeigt wurde, wie man in einem S1 Labor arbeitet, worauf zu achten ist und ich auch die notwendigen Sicherheitseinweisungen durchlaufen hatte, durfte ich zunächst unter Anleitung und dann auch eigenständig verschiedene Aufgaben erledigen.
So extrahiere ich beispielsweise Desoxyribonukleinsäuren (DNA) und Ribonukleinsäuren (RNA) aus Wasser- oder Sedimentproben (siehe Bild 1) und messen deren Konzentrationen. Im Anschluss bereite ich die extrahierte RNA für die externe Sequenzierung vor. Bei der Vorbereitung wird zunächst die RNA in eine komplementäre DNA (cDNA) umgeschrieben. Anschließend wird die cDNA zur Kontrolle auf ein Agarosegel aufgetragen und eine Gelelektrophorese durchgeführt. Ein fertiges Gelbild seht Ihr zum Beispiel in Bild 2. (Das Umschreiben der ersten Probe leider nicht funktioniert, da keine Bande zu sehen ist.) Interessant finde ich unter anderem, dass die Proben dabei von den verschiedensten Orten, beispielsweise der Ostsee, Namibia oder auch dem Schwarzen Meer, stammen. Des Weiteren gehört zu meinen Aufgaben das „Listen pflegen“ der Laborchemikalien und der Inhalte der -80°C Gefrierschränke.


Die Arbeit im Labor macht mir, trotz der Maskenpflicht aufgrund von Corona, sehr viel Spaß. Besonders freue ich mich auf die Teilnahme an einer Ausfahrt auf die Ostsee im kommenden Juni.
Mir gefällt am IOW auch gut, dass ich mit anderen Freiwilligen und Bacheloranden mein Jahr begonnen habe. Somit baut sich direkt ein kleiner Freundschaftskreis auf und man kann nach der Arbeit etwas gemeinsam unternehmen. Bei den Seminartreffen mit anderen FÖJlern*innen aus Mecklenburg-Vorpommern lernt man ebenfalls viele Gleichaltrige kennen. Aufgrund von Corona hatten wir bisher nur eine Präsenz-Seminarwoche in Schwerin, aber dafür war diese ein echtes Highlight.


Vor 6 Monaten hätte ich nie gedacht, dass ich kurz nach meinem Schulabschluss, über 400km entfernt von meiner Heimat, aktiv im Labor und an der Forschung mitarbeiten darf.


Fazit: Wenn Ihr überlegt ein FÖJ zu machen und naturwissenschaftlich interessiert seid, kann ich euch das IOW nur empfehlen.

Bild 2: Gelbild cDNA und RNA
Bild 2: Gelbild cDNA und RNA