Unter Federführung des IOW wurde ein Sedimentbohrkern aus dem Südostpazifik untersucht, der die letzten 8 Millionen Jahre der Erdgeschichte abbildet. Die Untersuchung zeigt, dass die Intensität des Antarktischen Zirkumpolarstroms als Bindeglied der drei großen Weltozeane besonders empfindlich auf Temperaturänderungen reagiert, was wiederum den Austausch von CO2 zwischen Ozean und Atmosphäre erheblich beeinflusst.

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Heute ist in Hamburg das zweitägige Auftakttreffen mit gut 50 Forschenden für die von JPI Oceans ins Leben gerufene internationale „Forschungsinitiative zu veränderten Meereslichtlandschaften“ gestartet. Die Initiative zielt auf ein besseres Verständnis veränderter Lichtverhältnisse im Meer und deren Folgen für marine Ökosysteme. Unter dem Dach einer gemeinsamen Wissensplattform nehmen zwei Projekte die Arbeit auf. Das Projekt ISOLUME richtet den Fokus vor allem auf Meeresverdunkelung und wird vom IOW koordiniert; das Projekt ALANIS unter Federführung des Helmholtz-Zentrums Hereon beschäftigt sich vorrangig mit nächtlicher Lichtverschmutzung.
Versalzung bedroht weltweit die Wasserversorgung aus Flüssen mit Gezeiteneinfluss
Wasser, das aus Gezeitenflüssen für die menschliche Nutzung gewonnen wird, ist weltweit von Versalzung bedroht. Das ist das Ergebnis der aktuellen Studie eines internationalen Forschungsteams, die jetzt in der Fachzeitschrift Environmental Science & Technology Letters veröffentlicht wurde und an der auch das IOW beteiligt war. Ursachen sind vor allem Klimawandelfolgen wie anhaltende Dürreperioden und Meeresspiegelanstieg.
Pilotprojekt gegen Zigarettenmüll: „Warnow-Ascher“ gehen im Rostocker Stadthafen in Betrieb
Im Rostocker Stadthafen wurden jetzt fünf spezielle Zigarettenabfallbehälter – sogenannte „Warnow-Ascher“ – installiert. Durch ansprechende Gestaltung laden sie spielerisch dazu ein, dort ausschließlich Zigarettenstummel zu entsorgen. Ziel ist, der Umweltbelastung durch Zigarettenkippen entgegenzuwirken und gleichzeitig wissenschaftliche Erkenntnisse zur Wirksamkeit der Warnow-Ascher zu gewinnen. Die Maßnahme ist Teil des internationalen Forschungsprojekts Circular Ocean-bound Plastic, das vom IOW und der Universität Rostock durchgeführt wird.
Mit dem traditionellen ersten Spatenstich begann heute im Rostocker Fischereihafen der Bau einer neuen Lagerhalle des IOW. Der Neubau dient der Erweiterung der Logistik- und Lagerkapazitäten für Geräte- und klimatisierte Sedimentkernlagerung sowie für zusätzliche Werkstätten. Das Bauprojekt wird mit einem Gesamtvolumen von rund 2,44 Millionen Euro aus Mitteln von Bund und Land realisier; die Fertigstellung ist für Sommer 2026 vorgesehen.
Das IOW lädt auch in diesem Jahr wieder zu seiner beliebten Sommervortragsreihe „Warnemünder Abende“ ein. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des IOW sowie befreundeter Institutionen präsentieren eine vielseitige Themenpalette aus ihrer aktuellen Forschungsarbeit und freuen sich auf lebhaften Austausch mit dem Publikum.
Die westliche Ostsee birgt möglicherweise mehr kulturelles Erbe der Menschheit als bisher vermutet: Unterwasserlandschaften mit monumentalen, von steinzeitlichen Jägern und Sammlern errichteten Strukturen. Das interdisziplinäre Verbundforschungsprojekt SEASCAPE unter Federführung des IOW will diesen einzigartigen Spuren nun nachgehen. Zum Auftakt der für drei Jahre geplanten Zusammenarbeit treffen sich heute Forschende aller beteiligten Partnerinstitutionen am IOW.
Ostseetag in Stralsund: Vier Forschungsinstitute geben Einblicke in ihre Arbeit
Unter dem Motto „Gesunde Ostsee – gesunder Mensch“ informieren am 5. Juni von 9:30 bis 17:30 Uhr auf der Hafeninsel vor dem OZEANEUM das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie, das Deutsche Meeresmuseum, das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde und das Thünen-Institut für Ostseefischerei über ihre Forschung und den Zustand der Ostsee. Die Teilnahme ist frei.
Der BRIESE-Preis für Meeresforschung geht in diesem Jahr an zwei Forschende: Tonke Strack vom MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften in Bremen, und Isabel Goßmann, während der Promotion am Oldenburger ICBM – Institut für Chemie und Biologie des Meeres, teilen sich die Auszeichnung für ihre herausragenden Dissertationen. Strack erforschte klimabedingte Veränderungen von Meeresplankton im Nordatlantik seit der letzten Eiszeit. Goßmann untersuchte Mikroplastik in marinen und atmosphärischen Umweltkompartimenten Nordeuropas.
Ein Forschungsteam unter Federführung des IOW konnte Ruhestadien einer Alge wiederbeleben, die vor fast 7000 Jahren zum Grund der Ostsee gesunken waren. Trotz jahrtausendelanger Inaktivität im Sediment ohne Licht und Sauerstoff erlangte die untersuchte Kieselalgenart ihre volle Lebensfähigkeit zurück. Die kürzlich im ISME-Fachjournal publizierte Studie wurde im Rahmen des durch die Leibniz-Gemeinschaft geförderten Verbundprojektes PHYTOARK durchgeführt.