NSG Pommersche Bucht - Rönnebank

Das Naturschutzgebiet Pommersche Bucht – Rönnebank umfasst 2.092 km². Es reicht von den Riffen des Adlergrunds und der Rönnebank im Norden und Nordwesten bis zur seewärtigen Grenze des deutschen Küstenmeeres und schließt dort die Oderbank als größte Sandbank der deutschen Ostsee mit ein. Insbesondere Meeresenten finden in diesem Schutzgebiet Nahrung, Zuflucht und Rastmöglichkeit. Im Winter zeichnet sich das Naturschutzgebiet durch Eisfreiheit aus, was insbesondere überlebenswichtig für die in der Ostsee beheimateten Schweinswale ist.
 
Das Naturschutzgebiet wird in die Bereiche I, II, III und IV gegliedert. Bereich I bezeichnet das Gebiet „Westliche Rönnebank“ und Bereich II das Gebiet „Adlergrund“. Bereich III ist die Oderbank, Bereich IV das Gebiet „Pommersche Bucht“.
 
Schutzgüter
 

Riffe, Sandbänke, Schweinswale, Kegelrobben, Seevögel, Störe, Finten.

 

Bereich I - Westliche Rönnebank
 
Der etwa 86 km² große Bereich I umfasst den westlichen Hang der Rönnebank im Tiefenbereich von 22 m bis 35 m. Am nordwestlichen Hang kommen isolierte Riffbereiche vor, die repräsentativ für steinige Hangriffe der Ostsee sind. Große Blocksteine sind hier dicht mit Miesmuscheln (Mytilus edulis) bewachsen. Viele der in der Rönnebank vorkommenden wirbellosen benthischen Taxa besitzen eine hohe Toleranz gegenüber reduzierten Salzgehalten. 
 
Beispielarten, die hier vorkommen: Schweinswal (Phocoena phocoena), Schwimm- und Schwarzgrundeln (Gobidae), Aalmutter (Zoarces viviparus), Sprotten (Sprattus sprattus), Heringe (Clupea harengus), Plattfische (Pleuronectidae) und Dorsche (Gadus morhua), Miesmuscheln (Mytilus edulis)
 
 
 
Bereich III - Oderbank
 
Der 1.101 km² große Bereich III liegt nördlich der Odermündung und östlich des Greifswalder Boddens in der Pommerschen Bucht. Er umfasst vollständig den deutschen Teil der Oderbank von rund 480 km². Die Oderbank ist nahezu homogen mit hellen Feinsanden bedeckt, die stellenweise mit einem hohen Anteil an Schill angereichert sind. Im Kuppensystem der deutschen Ostsee nimmt die Sandbank durch ihre Größe und Ausprägung ökologisch und geologisch eine Sonderstellung ein. Sie ist einmalig im deutschen Ostseeraum und ein  repräsentatives und idealtypisches Beispiel für den Lebensraumtyp „Sandbänke mit nur schwacher ständiger Überspülung durch Meerwasser“.
 
Beispielarten, die hier vorkommen: Schweinswal (Phocoena phocoena), Finte (Alosa fallax), Baltischer Stör (Acipenser oxyrinchus), Flunder (Platichthys flesus), Steinbutt (Psetta maxima), Sandklaffmuscheln (Mya arenaria), Ostseeschnäpel (Coregonus lavaretus).
 

Störe und Finten gehören zu den anadromen Wanderfischarten, die als Anhang II Arten der FFH-Richtlinie besonderen Schutzes bedürfen. Anadrome Fische ziehen nur zum Laichen die Flüsse hinauf, die adulten Tiere hingegen leben im Meer.

 

Quellen:

https://www.bfn.de/nsg-pommersche-bucht-roennebank

https://www.bfn.de/bereich-i-westliche-roennebank

https://www.bfn.de/bereich-iii-oderbank

http://web01.bfn.cu.ennit.de/themen/meeresnaturschutz/nationale-meeresschutzgebiete/uebersicht-kurzfakten.html

 

Studiengebiet Oderbank

Im Jahr 2021 wurde eine erste Erhebung aller am Meeresboden vorkommenden Tiere und Kleinstalgen sowie Bakterien an der Oderbank durch die MGF Wissenschaftler vorgenommen. Wie bei Fehmarnbelt wurden zudem Proben zur Untersuchung der Biogeochemie und der Sedimente genommen.

Weitere Infos zu dieser Expedition finden sich auch hier:

https://www.io-warnemuende.de/regulaere-probennahmen-in-2021.html