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Expeditionsbericht #04, MSM 16/1

Kurzes Einlaufen in Visby

Stationskarte MSM16/1aNach acht mit Arbeitsprogramm vollgepackten Tagen mit insgesamt 59 Stationen ist der erste Teilabschnitt der MSM 16/1 beendet und wir laufen für zehn Stunden in den Hafen von Visby ein ,der größten Stadt der Insel Gotland. Der Hauptgrund: sieben Mitglieder unseres bisherigen Teams gehen von Bord, acht „frische“ Kräfte stoßen dazu. Erforderlich war dies, weil wir einige Mitglieder der Mannschaft auf dem ersten Fahrtabschnitt unbedingt dabei haben mussten, wie etwa Ralf Prien, der für die Bergung der GODDESS-Verankerung in der Gotlandsee verantwortlich war, andere aufgrund zu vieler Expedition wirklich die Zeit auf See minimieren müssen. Wissenschaftliches TeamZudem schifft jetzt ein vierköpfiges Gruppe von der Universität Bremen ein, die geschleppte Seismik betreibt. Also wird ab dem zweiten Fahrtabschnitt noch eine weitere akustische Methode Anwendung finden. Die Universität Lund tauscht ihre Mitarbeiter aus, mit Joonas Virtasalo stößt vor unserem Vorstoß in die nördlichen Becken der Ostsee (Bottensee und Bottenwiek) auch ein Finne zum Team dazu, so dass wir mit einem immerhin zu einem Drittel erneuerten wissenschaftlichen Team die nächsten 14 Tage bestreiten werden.

Stadtmauer von VisbyVorerst aber können wir für wenige Stunden festen Boden unter den Füßen spüren. Erfreulicherweise finden wir die Stadt Visby, die mit seiner komplett erhaltenen Stadtmauer ohnehin wie aus vergangener Zeit stammend erscheint, auch noch am ersten Tag des Mittelalter-Festivals vor, was für die Landgänger eine willkommene Abwechslung zu unserer augenblicklichen HighTech-Umgebung darstellt. So ist die Stadt fest in der Hand von Rittern und anderen Mittelalterlichen Gestalten, teilweise bewaffnet mit Helm und Schild, Bögen, Äxten und Langschwertern. Ritter in VisbyDennoch gelangen alle Mitglieder der Besatzung und des Wissenschaftsteams in bester Laune und unverletzt wieder an Bord der FS Maria S. Merian zurück, und pünktlich um 18:00 Uhr nehmen wir Kurs auf das erste Arbeitsgebiet des zweiten Fahrtabschnitts, die östliche Gotlandsee auf der Breite des Golfes von Riga.

Prof. Dr. Gregor Rehder, August 2010

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