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Auswertung von Satellitenaufnahmen in der Ostsee

Cyanobakterienentwicklung in der Ostsee

Die Cyanobakterienentwicklung ist ein regelmäßiger Prozess, der jedes Jahr im Sommer stattfindet. Unterschiedlich ist die raumzeitliche Entwicklung, die nur mit Hilfe von Satellitendaten der Wasserfarbe erfasst werden kann. Das IOW nutzt diese Daten für die Untersuchung der Ausbreitung von Flusswasser und der Planktonentwicklung in unterschiedlichen Gebieten des Weltozeans. Daten des Moderate Resolution Imaging Spectroradiometer (MODIS) der amerikanischen Satelliten Terra und Aqua wurden bis Herbst 2018 so auch für das Monitoring der Cyanobakterienblüten in der Ostsee einbezogen. Flocken von Cyanobakterien im Oberflächenwasser und Akkumulationen an der Oberfläche verändern massiv die Wasserfarbe. Die Informationen über die Verbreitung der Cyanobakterien in der westlichen Ostsee wurden in den Sommermonaten täglich an die Einrichtungen geliefert, die für die Nutzung der deutschen Ostseeküste zuständig sind: Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie (LUNG); Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LAGUS); schleswig-holsteinisches Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR); Tourismusverband MV. Detaillierte Informationen über Cyanobakterien siehe auch:

 

Satellitenbild Algenblüte

Cyanobakterienblüte in der Ostsee
Cyanobakterienfilamente in der Arkonasee und Bornholmsee Anfang Juli 2018, aufgenommen vom Sensor OLCI auf dem europäischen Satelliten Sentinel-3A.

Wasseroberflächentemperatur in der Ostsee

Die Wasseroberflächentemperatur spielt für ozeanographische und atmosphärische Untersuchungen eine wichtige Rolle, denn sie steht in direkter Beziehung zum Wärme-, Impuls- und Gasaustausch.
Mit Hilfe der Advanced Very High Resolution Radiometer (AVHRR) auf den National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) – Wettersatelliten wird die Wasseroberflächentemperatur im thermisch infraroten Spektralbereich des elektromagnetischen Spektrums gemessen.
Die NOAA - AVHRR Daten werden für die Nord- und Ostsee durch das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie Hamburg (BSH) mit Hilfe einer Satellitenempfangsstation registriert. Die Daten werden  prozessiert und die Wasseroberflächentemperatur als Grauwerte ausgegeben, die dem IOW zur weiteren Nutzung zur Verfügung stehen. Im IOW erfolgt die Visualisierung der Daten, sodass kolorierte Karten der Wasseroberflächentemperatur der Ostsee entstehen.
In der Ostseeforschung werden NOAA - AVHRR Daten für die Unterstützung des Monitoring - Programms, für die Untersuchung von dynamischen Prozessen, für die Erforschung von Wechselwirkungen zwischen Küstenzonen und offener See, für das Studium von Flussmündungsgebieten und klimatologische Fragestellungen genutzt.

Satellitenbild des Monats

Satellitenbild des Monats
Mittlere Wasseroberflächentemperatur der Ostsee vom 25.03.2019, ermittelt aus Aufnahmen der NOAA- und MetOP Wettersatelliten.

Eisbeobachtungen

Satelliten-Daten ermöglichen die Beobachtung der Eisbedeckung auf dem Meer. Für die Betreiber unserer MARNET- Stationen in der westlichen Ostsee verfolgen wir die Eisentwicklung, um rechtzeitig Sicherungsmaßnahmen treffen zu können.

Bildmaterial: NASA/GSFC, Rapid Response

Satellitenbild Eisbedeckung

Satellitenbild Eisentwicklung
Eisverhältnisse in der südlichen Ostsee am 04.03.2018 (MODIS-Terra, Rapid Response))