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Die Cyanobakteriensituation im Juli 2013

Verantwortlich für die Bewertung der Situation an den Küsten Mecklenburg-Vorpommerns und für Strandsperrungen sind die Gesundheitsämter, die über das Landesamt für Umwelt, Natur und Geologie (LUNG) regelmäßig mit den Ergebnisssen der Satellitenfernerkundung des IOW versorgt werden.

Stand: 24. Juli 2013

Die Satellitenszene vom 23. Juli zeigt die erwartete Verteilung bei Ostwind. Die Cyanobakterien wurden an den Küsten, wo Ostsee im Norden (Warnenümde) oder Westen (Hiddensee) liegt, mit dem Oberflächenwasser seewärts transportiert. Die Filamente befinden sich in einem bestimmten Küstenabstand, was auch durch Flugzeugbeobachtungen bestätigt worden ist. Höhere Konzentrationen waren östlich Rügen zu verzeichnen.

Stand: 23. Juli 2013

Cyanobakterien (Blaualgen) sind typisch für die sommerliche Entwicklung in der Ostsee. Sie können als einzige gelösten molekularen Stickstoff für den Aufbau organischer Substanz nutzen und sind deshalb im Sommer konkurrenzlos. Ruhiges Wetter mit hoher Sonneneinstrahlung sind die optimalen Bedingungen für die Entwicklung einer Blüte.

Die anhaltende Hochdrucklage hatte eine starke Entwicklung der Cyanobakterien bewirkt. Wie die dargestellte Satellitenszene vom 21.07.2013 zeigt, sind Filamente in der gesamten westlichen Ostsee vorhanden. Die anhaltenden westlichen Winde hatten das Cyanobakterien- haltige Oberflächenwasser durchmischt und sie in Richtung der deutschen Küste transportiert. Das Abflauen des Windes am 22.07.2013 hat zu Oberflächenakkumulationen entlang unserer Küste geführt. Die bräunlichen Ansammlungen an der Oberfläche am Strand von Warnemünde waren durch die Art Nodularia spumigena dominiert. Sie enthalten Toxine, die bei empfindlichen Personen zu gesundheitlichen Auswirkungen führen können. Deshalb ist unbedingt den Empfehlungen und Anordnungen der Gesundheitsämter als verantwortliche Behörden zu folgen. Sie erhalten auch täglich die Satelliteninformationen über das Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie (LUNG) vom IOW.

Die Drehung des Windes auf Ost in der Nacht zum 23.07.2013 hat einen seewärtigen Transport des Oberflächenwassers initiiert, sodass am Morgen bereits keine Ansammlungen von Cyanobakterien mehr im Küstenbereich von Warnemünde waren. Die Windvorhersage sieht gegenwärtig nur östlich Winde vor, sodass in den nächsten Tagen ein massives Auftreten von Cyanobakterien an den meisten Stränden des Landes MV nicht wahrscheinlich ist.

Faktenblatt zu Blaualgen / Cyanobakterien

Kontakt

Dr. Herbert Siegel
Dr. Norbert Wasmund