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Hydrographisch-chemische Zustandseinschätzung der Ostsee 2012

Die Arbeit beschreibt die hydrographisch-chemischen Bedingungen in der westlichen und zentralen Ostsee für das Jahr 2012. Basierend auf den meteorologischen Verhältnissen werden die horizontalen und vertikalen Verteilungsmuster von Temperatur, Salzgehalt, Sauerstoff/Schwefelwasserstoff sowie der anorganischen Nährstoffe mit saisonaler Auflösung dargestellt.

Nach den mäßigen bis starken Wintern 2009/10 und 2010/11 war der Eiswinter 2011/12 in der der Ostsee nur mäßig. Mit einer Kältesumme 88,9 K d von Warnemünde liegt er auf Platz 27 der kältesten Winter seit Beginn der Vergleichsdaten im Jahr 1948, jedoch unterhalb des langjährigen Mittelwerts von 105,2 K d. Das Jahr war insgesamt durchschnittlich warm; die Jahreswärmesumme 2012 von 147 K d weicht nur geringfügig vom Mittelwert 149 K d seit 1948 ab.

Barotrope Einstromereignisse mit geschätzten Volumina zwischen 100 und 300 km³ fanden in der Ostsee 2012 drei Mal statt, im Februar/März, im August/September und im Dezember/Januar. Das relativ starke Einstromsignal von November/Dezember 2011 wurde erst im Februar 2012 in Bornholmbecken quantifiziert. Es konnte eine importierte Salzmenge von 1 Gt abgeschätzt werden, womit der Einstrom als kleiner MBI (Major Baltic Inflow) zu klassifizieren ist. Die eingeströmte Sauerstoffmenge kann auf über 450 000 t geschätzt werden. Der Einstrom war stark genug, um im Frühjahr 2012 die südliche Ostsee einschließlich der Danziger Bucht zu erreichen, nicht aber die zentrale Gotlandsee, wo die Stagnationsperiode unvermindert anhielt.

Dr. Günther Nausch

Vollständiger Bericht in:
Meereswiss. Ber. 91 (2013)
Nausch, Günther; Feistel, Rainer; Umlauf, Lars; Mohrholz, Volker; Siegel, Herbert:

Hydrographisch-hydrochemische Zustandseinschätzung der Ostsee 2012

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