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Hydrographisch-chemische Zustandseinschätzung der Ostsee 2018

Für den südlichen Ostseeraum ergab sich eine Kältesumme der Lufttemperatur an der Station Warnemünde von 67,7 Kd. Im Vergleich belegt der Winter 2017/18 den 34. Platz der wärmsten Winter seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1948 und wird als mild klassifiziert. Mit einer Wärmesumme von 394,5 Kd setzt der Sommer 2018 einen neuen Rekordwert in der 71jährigen Datenreihe. Das Langzeitmittel liegt bei 153,5 Kd.

Auf der Grundlage von satellitengestützten Meeresoberflächentemperaturen (SST) war 2018 ebenfalls das wärmste Jahr seit 1990 und mit 1,19 K weit über dem langfristigen SST-Mittel. Mai bis August trugen durch ihre stark positiven Anomalien von bis zu +4-5 K dazu bei. März und April waren aufgrund des späten Wintereinbruchs (Februar-März) durch negative Anomalien gekennzeichnet.

Die Situation in den Tiefenbecken der Ostsee war im Wesentlichen geprägt durch stagnierende Bedingungen. Die Auswirkungen der intensiven Einströme zwischen 2014-2017 klingen allmählich aus und die Konzentrationen von Phosphat und Ammonium steigen im Tiefenwasser wieder kontinuierlich an. Zwei barotrope Einstromereignisse von schwacher Intensität wurden Ende September und Anfang Dezember erfasst. Dabei strömten Gesamtvolumen von 233 km³ und 215 km³ in die Ostsee hinein. Das Einstromwasser umfasste jedoch nur niedrige mittlere Salzgehalte von etwa 15 g/kg. In den windarmen Sommermonaten stellten sich mehrere Phasen von baroklinen Einströmen ein und sehr warmes Oberflächenwasser aus dem Kattegat wurde in das Tiefenwasser der Ostsee importiert. Die Temperatur stieg in den tiefen Becken um 3-5 K an.

Vollständiger Bericht in:
Meereswiss. Ber. 110 (2019)
Naumann, Michael; Gräwe, Ulf; Mohrholz, Volker; Kuss, Joachim; Siegel, Herbert; Waniek, Joanna J.; Schulz-Bull, Detlef E.:
Hydrographic-hydrochemical assessment of the Baltic Sea 2018

Jährliche Hydrographisch-chemische Zustandseinschätzungen

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