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Dr. Inken Schulze

Inken Schulze
Adresse:
Leibniz-Institut für Ostseeforschung
Seestrasse 15
D-18119 Rostock
Telefon:
+49 381 5197 3477
Fax:
+49 381 5197 440
E-Mail:
Raum: 313

Expertise

Hydroakustik • Marine Geophysik • Marine Habitatkartierung

Ich bin Marine Geophysikerin und untersuche die Auswirkungen verschiedener benthischer Lebensräume und anthropogener physikalischer Drücke am Meeresboden auf hydroakustische Signale. Mein Forschungsschwerpunkt liegt dabei auf multifrequenter Rückstreuung zur Verbesserung der marinen Habitatkartierung. Ich habe Erfahrung in der Erfassung, dem Prozessieren und der Interpretation von hydroakustischen, Sediment-Echolot- und seismischen Daten.

Multifrequente Rückstreukarten

In dieser Studie wird die Saisonalität von akustischen Rückstreustärken in drei verschiedenen Habitaten in der Ostsee untersucht: 1) ein muschelbedecktes Riff, 2) Kies-, Grobsand- und Schillgründe (KGS) und 3) Seegraswiesen.

Die mulitfrequenten und multisaisonalen Rückstreukarten unterscheiden zwischen den drei Habitaten und zeigen unterschiedlich ausgeprägte saisonale Änderungen. Die gleichzeitige Nutzung von mehreren Frequenzen erweist sich als vorteilhaft, da die niedrige Frequenz sensitiv auf Änderungen im flachen Untergrund und benthische Eigenschaften, wie etwa Seegraswurzeln, ist. Die hohe Frequenz hingegen hebt Änderungen im Zusammenhang mit gröberen Sedimenten hervor (Schulze et al., 2022).

3D-seismischer Lander OWUHRSE

Das neuentwickelte 3D-seismische System verwendet drei Schallwandler (130 kHz) von einer stationären Lander aus und ermöglicht eine zerstörungsfreie Abbildung von kleinen Objekten innerhalb der obersten Dezimeter schlickiger Sedimente, wobei eine Fläche von 0,2 m2 abgedeckt wird.

In Laborversuchen konnten Proben wie Muscheln, Steine und Fruchtgummiwürmer unterschiedlicher Größe (bis ca. 1 cm Durchmesser) im 3D-seismischen Würfel in einer Tiefe von mehr als 20 cm lokalisiert und anhand der reflektierten Amplitudenintensität und räumlichen Ausrichtung differenziert werden. Darüber hinaus konnten simulierte Bioturbationsstrukturen abgebildet werden. In einer praktischen Anwendung ermöglicht das System die Abundanz von Endobenthos und dessen Dynamik in schlickigen Ablagerungen in-situ zu bestimmen und somit die Intensität der lokalen Bioturbation zu identifizieren (Schulze et al., 2021).